Das nun bereits zum sechsten Mal durchgeführte Projekt 1000+ war auch dieses Jahr ein voller Erfolg. Nicht nur konnten sowohl Frauen- als auch Männerteam Siege feiern, auch alle Details um die Spiele herum begeisterten. Eine umfangreiche Verlosungsaktion, die „kleinen Cheerleader“, ein Hallensprecher Claus Schäfer, der sogar die Nationalhymne mit Trompete anstimmte, das gesellige Beisammensein im Foyer nach dem Spiel und nicht zuletzt ein Publikum, bestehend aus 1020 lautstarken Besuchern, die regelmäßig „das Dach wegfliegen“ ließen.
Alles war also gegeben für einen tollen Abend, dem die Teams dann auch noch die entsprechende Leistung zufügten. Die TSR lieferte sich mit der MSG TSG/1.FC Kaiserlautern einen hingebungsvollen Kampf auf hoher Qualität, den die Turnerschaft – getragen von dem Wahnsinnspublikum – durch den etwas kühleren Kopf mit 27:25 (14:12) für sich entscheiden konnte. Das Frauenteam holte davor einen souveränen und lockeren 33:15 (19:5)-Sieg, in dem die Gäste – ebenfalls aus Kaiserslautern – von Anfang an unter die Räder gerieten.
Die Szene des Spiels: Kevin Hauck hatte gerade per Tempogegenstoß die Führung zum 26:25 besorgt, da nahm Gästetrainer Mirko Schwarz seine Auszeit, um seine Mannschaft für den erhofften Ausgleich einzustellen. Es galt also dagegen zu halten, um diesen mutmaßlich letzten Angriff der Gäste abzuwehren. Und genau das taten die Rodalber mit großer Leidenschaft gegen nun 7 Feldspieler bis dann wieder Kevin Hauck auf den Halbangreifer stürmte, vor ihm an den Ball kam und an der Mittellinie den Ball im verwaisten Gästetor zum 27:25-Endstand versenkte. Noch 5 Sekunden und das Spiel war vorbei. Die Halle bebte, man verstand sein eigenes Wort nicht mehr, Rodalber Freude und Lautrer Enttäuschung machten sich breit. 60 Minuten lang hatten sich die Fanlager auf den Rängen ein mindestens genauso intensives Match geliefert, wie die Spieler auf dem Feld. Und das alles vollkommen friedlich, besser geht es wohl kaum. Hier sind auch lobende Worte für die mehr als engagierten Gästefans angebracht, das war eine reife Leistung. Begonnen hatte das Spiel ohne Anfangsnervosität und mit voller Intensität. Die TSR-Abwehrreihe stand hochmotiviert und stabil, Pascal Glöckner dahinter war hellwach. Auch vorne wurden starke Angriffskombinationen geboten, wechselten sich aber auch gelegentlich mit Unkonzentriertheiten ab, die eine höhere Führung verhinderten. Da die Gäste mit aller Macht dagegen hielten, konnten sich die Hausherren trotz starker Leistung in der ersten Hälfte nicht mehr als 3 Tore absetzen. Beim 14:12 wurde in die Kabine gepfiffen. Die zweite Hälfte verlief ähnlich, die TSR schaffte es nie sich weiter als 3 Tore abzusetzen und musste nach dem 20:17 gar den 21:21-Ausgleich in der 48. Minute hinnehmen. Es machten sich erste konditionelle Schwierigkeiten bemerkbar, da kaum Auswechselspieler zur Verfügung standen. Jonas Baumgart (Muskelfaserriss) und Hendrik Matheis (Sehnenriss) konnten verletzungsbedingt nicht mitwirken. Ab hier entwickelte sich ein wahrer Handballkrimi, kaum einen hielt es auf den Bänken. Die TSR legte stets ein Tor vor, aber die MSG ließ sich nicht abschütteln und zog immer zum Ausgleich nach (25:25 56. Minute). Die letzten 4 Minuten brannte die Turnschaft nochmal mit letzter Kraft ein Abwehrfeuerwerk ab und ließ kein Tor mehr zu, schickte Kevin Hauck nach einem Ballgewinn auf die Reise, der versenkte und dann der entscheidende Angriff der MSG..
Alles in allem ein mehr als gelungener Abend in jeglicher Hinsicht: eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht, aufgeheizte, aber auch friedliche Stimmung, zwei Teams, die nicht nur kämpferisch etwas zu bieten hatten, top Auszeitunterhaltung durch die kleinen Cheerleader, ein Hallensprecher, der eher als Entertainer zu bezeichnen wäre, ein großes Gewinnspiel mit vielen Gewinnern und ein geselliges Ausklingen mit kühlen Getränken. So macht (Handball-)Sport richtig Spaß.
Auf einen Blick:
TS Rodalben:
Pascal Glöckner (TW, 1.-39., 48.-60.), Angelo Seelinger (TW, 39.-48.), Kevin Hauck (8/1), Johannes Majer (5), Lukas Baumgart (4), Moritz Baumgart (4), Jonas Goll (3), Florian Bold (3), Lucas Haury, Andreas Voitl, Hendrik Matheis (n.e.), Moritz Greiner (n.e.), Max Hubele (n.e.)
MSG TSG/1.FC Kaiserslautern:
Knut Huber (TW), Timo Neumann (TW), Nicolas Rösler (7/1), Nils Bechtel (6/4), Philipp Mägel (5), Daniel Martin (4), Thomas Keilhauer (2), Yannick Kötz (1), Eugen Kamyschnikow, Kevin Seitz, Christoph Krick, Dominik Blauth, Moritz Siefert
Zeitstrafen: 6 Min – 2 Min, Siebenmeter: 1/2 – 5/7, Zuschauer: 1020, Schiedsrichter: Kuntz/Möhle.
FSG gewinnt souverän und locker
Die Frauenmannschaft der FSG Rodalben/Hauenstein ging ebenfalls hochmotiviert in ihr Spiel und hatte von Beginn an nur wenig Mühe das Spiel unter Kontrolle zu bringen. Nach dem 11:1-Beginn war das Spiel eigentlich schon wieder vorbei. Die FSG spielte das Spiel konzentriert und ohne großen Aufwand zu Ende, die Gäste vom 1.FC Kaiserslautern ergaben sich ihrem Schicksal. Das letzte Heimtor zum 33:13 erzielte Susi Dausch schon in der 54. Minute, die Gäste verkürzten noch zum Endstand 33:15.
Auf einen Blick:
FSG Rodalben/Hauenstein:
Luisa Seibel (TW), Lena Seibel (9/5), Laura Schwarz (7), Susi Dausch (7), Anna Sina Fecht (4), Annkatrin Stretz (3), Stephanie Bohn (2), Naomi Ferkah (1)
1.FC Kaiserslautern:
Veronika Koll (TW), Anita Vasilij (TW), Laura Berger (5/2), Myra Daneke (4/1), Jana Eisel (1), Lea Selbach (1), Kirsten Adolph (1), Lisa Bargmann (1), Michelle Kurz (1), Vanessa Müller (1), Laura Schmitt, Chantal Martin, Katerina Inderkova, Nicole Christmann
Zeitstrafen: 8 Min – 12 Min, Siebenmeter: 5/9 – 3/5, Zuschauer: 130, Schiedsrichter: Schumacher.